Veranstaltungshinweis zum Vortrag „Die Entwicklung des Neofaschismus am Beispiel Mario Müller“ in Wildeshausen

Grafik von dem Bündnis Mit COURAGE gegen Rechts - Wildeshausen.

Wie wir mit Freude feststellen durften, findet am 14.03.2024 um 19 Uhr in der „VHS Wildeshausen“ ein Vortrag mit dem Titel „Die Entwicklung des Neofaschismus am Beispiel Mario Müller“ statt. Uns als antifaschistische Vernetzung im Oldenburger Land ist der Name Mario Alexander Müller natürlich ein Begriff und wir möchten an dieser Stelle noch einige bisher unveröffentlichte Informationen zu Müller und seinen Kameraden beitragen.

Weitere Informationen zur Veranstaltung in Wildeshausen: https://www.facebook.com/events/1641320679936875/

Zunächst wollen wir festhalten, dass sein Bezug zur Region nach wie vor lebendig ist und er regelmäßig u.a. bei seinen Eltern (Wiesengrund 5, 27243 Harpstedt) zu Besuch ist. Nach einem dieser Besuche fanden sich Sticker der Identitären Bewegung (IB) in der Gegend.

Ein Besuch anderer Art war hingegen eine Wanderung verschiedener Neofaschisten am 15.07.2023 von Bremen zur Freilichtbühne „Stedingsehre“ in Bookholzberg (Gemeinde Ganderkesee), die von „recherche-nord“ aufgedeckt wurde und an der Mario Müller teilnahm.

Mario Müller (gähnend) auf der Rast während der Wanderung am 15.07.2023. Rechts daneben: Oliver Howe (Mitte; Schneidersitz). Bildquelle: recherche-nord

Recherche von „recherche-nord

Wir möchten den Anlass nutzen, um hier weitere Wandergesellen mit Bezug zum Landkreis Oldenburg vorzustellen. Einer von ihnen ist Kevin Komotzki. Der in Bookholzberg Aufgewachsene war zusammen mit Mario Müller aktiv bei den „Autonomen Nationalisten Delmenhorst“ und später bei der NPD-Jugendorganisation (Junge Nationaldemokraten). Damals trug er noch den Nachnamen Boek. Danach trennten sich die Wege von Müller und Komotzki aber offenbar nicht vollständig. Ein Bild aus dem Jahr 2018 zeigt die beiden zusasammen bei einem Kampfsporttraining des bekannten Neonazi-Trainers Danny Gierden.

Kevin Komotzki (5.v.l.; Hand an der Nase) am 07.04.2018 im Kampfsportstudio „Chang Tong Gym“ (CTG) in Prinzhöfte (Samtgemeinde Harpstedt). Außerdem zu sehen: Danny Gierden (1.v.l.), Mario Müller (2.v.l.) und Dennis Dollberg (3.v.l.) [1]. Bildquelle: Meta
Und nun, im Juli 2023, zeigen ihn die Bilder von „recherche-nord“ auf der nicht-öffentlichen Wanderung, an der neofaschistische Kader aus dem ganzen Bundesgebiet teilnahmen. Ganz offensichtlich hat sich an seiner Gesinnung nichts geändert.

Kevin Komotzki (Mitte, Blickrichtung Kamera) auf einer Rast während der Nazi-Wanderung am 15.07.2023. Bildquelle: recherche-nord

Sein Nachname jedoch hat sich geändert, da er zwischenzeitig Amrei Komotzki geheiratet hat. Diese ist ebenfalls keine Unbekannte, sondern war mit ihm bei den Jungen Nationaldemokraten Delmenhorst aktiv. Die beiden haben zwei Kinder und Kevin ist Gesellschafter bei „Pentallum“, einem Vermögensberater mit Schwerpunkt Edelmetalle.

Kevin Komotzki stellt sich auf der Website des Vermögensberaters „Pentallum“ vor. Bildquelle: Screenshot von der Seite www.pentallum.de

Das Unternehmen sitzt in Heidesee in Brandenburg, der aktuelle Wohnort der Komotzkis ist jedoch unbekannt. In der der NIKA-Broschüre „Ganderkesee. Eine Gemeinde mit rechter Kontinuität“ sind die gemeinsamen Aktivitäten der Beiden sowie weiterer Akteure, u.a. Mario Müller, in der JN Delmenhorst dokumentiert [2].

Amrei Komotzki (Mitte) auf einem geschichtsrevisionistischen Trauermarsch in Bad Nenndorf am 14.08.2010. Ihre JN-Kameraden Jonathan von Seggern (links) und Julian Monaco (rechts) waren ebenfalls mit von der Partie [3]. Bildquelle: antifa-bremen.org
Ein weiterer Wanderer an jenem 15.07.2023 war Oliver Howe. Über diesen ist wenig bekannt. Einem mittlerweile gelöschten Xing-Profil zufolge ist er angestellter Anlagenplaner beim Maschinenbauunternehmen „NEUHAUS NEOTEC“ aus Hoykenkamp (Gemeinde Ganderkesee).

Screenshot des Xing-Profils von Oliver Howe vom 25.07.2023. Bildquelle: Screenshot von der Seite www.xing.com

Dass Recherchen dieser Art wichtig sind, hat dankenswerterweise auch Mario Müller während des von CORRECTIV aufgedeckten Treffens im „Landhaus Adlon“ herausgestellt.

CORRECTIV schrieb in seinem Artikel „Geheimtreffen in Potsdam: AfD-Mitarbeiter brüstet sich mit Gewalt“ [4]:

Die Antifa sei das größte Hindernis für die Rechten. Sie stehe „der patriotischen Wende“ und damit auch „dem Aufstieg der AfD“ im Weg, sagte Müller, wie es die Quellen bestätigen. Und nur deswegen könnten sich die Rechten nicht offen zum Rechtssein bekennen.

Über weitere Informationen zu den genannten Personen wären wir dankbar. Nehmt gerne per E-Mail Kontakt mit uns auf! Unsere E-Mail-Adresse sowie unseren PGP-Key findet ihr auf dieser Website unter „Kontakt“.

[1] https://antifa-bremen.org/enemy/rechte-schlaeger-und-geschaefte/

[3] https://antifa-bremen.org/was-ging-ab/2010/protest-gegen-trauermarsch-der-nazis/

[4] https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/17/geheimtreffen-in-potsdam-afd-mitarbeiter-bruestet-sich-mit-gewalt/