Samstag, den 20.09.2025 soll ab 15:00 Uhr der erste Christopher Street Day (CSD) am Marktplatz in Delmenhorst starten und durch die Stadt führen. Delmenhorst ist in der Vergangenheit immer wieder wegen extremen rechten Aktionen und der enormen Präsenz der AfD aufgefallen. Deswegen ist damit zu rechnen, dass Neonazis und andere Menschen, die gegen queeres Leben sind, versuchen werden die Veranstaltung zu stören. Wir rufen dazu auf, dafür zu sorgen, dass Faschos und andere queerfeindliche Menschen die Veranstaltung nicht angreifen können!
Gemeinsam werden wir uns mit angereisten Antifaschist*innen und/oder Queers auf dem Rathausplatz vor der „Apotheke am Markt“ treffen und uns anschließend von dort zum naheliegenden Veranstaltungsort bewegen. Wir wünschen uns ein solidarisches, entschlossenes und buntes Auftreten. Lasst uns gemeinsam für queeres Leben eintreten und kommt zum ersten CSD Delmenhorst!

Wann: 20.09.2025 um 15:00 Uhr
Wo: Rathausplatz Delmenhorst
Inwiefern die rechte Szene etwas gegen den CSD geplant hat, ist weiterhin unklar. Realistisch wären aber einige Szenarien: Zum Einen gibt es einige sogenannte „TikTok-Jungnazis“ aus Delmenhorst, die schon in der Vergangenheit mit Quarzhandschuhen bei einer linken Demonstration die Konfrontation gesucht haben. Auch der islamistische YouTuber Hüseyin Özoguz aus Delmenhorst, der bereits queerfeindliche und antifeministische Videos veröffentlicht hat, könnte gegen den CSD hetzen. Außerdem ist es möglich, dass die AfD wieder einen Infostand in der Delmenhorster Innenstadt organisiert. Die rechte Fanszene vom SV Atlas Delmenhorst besucht an diesem Tag ein Auswärtsspiel, allerdings wären davor oder danach Pöbeleien gegen den CSD zu befürchten.

Das Delmenhorster Kreisblatt beschreibt Delmenhorst als AfD-Hochburg in Niedersachsen. Bei der Bundestagswahl 2025 erreichte sie 23,7 % in der Stadt. Ihr stärkstes Ergebnis im Landesvergleich. [1] Mit nur einer Stimme mehr bei der letzten Bundestagswahl, lag die SPD dort vor der AfD auf dem ersten Platz. [2] Alleine im Jahr 2024 dokumentierte das Antifaschistische Dokumentationsteam aus dem Oldenburger Land (DOKU TOLL) zwei Veranstaltungen und zehn Propagandastände der AfD in Delmenhorst. [3] Ein zentrales Thema auch bei der AfD in Delmenhorst ist die queerfeindliche und antifeministische Hetze.

Bei den AfD-Propagandaständen finden sich zahlreiche queerfeindliche Flyer unter dem Titel „Kindheit unterm Regenbogen“, die auch in anderen Städten in Niedersachsen verteilt werden. [5] Das Flyerdesign mit einer heterosexuellen Familie, die sich mit einem Regenschirm vor vermeintlich negativen Einflüssen durch queeres „Gedankengut“ bzw. queere Menschen an sich (=Regenbogen) schützt, ist ein beliebtes Motiv der rechte Szene, wie der Identitären Bewegung (IB). [6] Als Ansprechperson für diesen Flyer ist u.a. die frauen- und familienpolitische Sprecherin Vanessa Behrendt, welche für die AfD im Landtag sitzt und Vorträge u.a. mit dem selben Titel „Kindheit unterm Regenbogen“ hält . Einen anderen Vortrag mit dem Titel „Gefahr durch Pädophile und Kinderrechte“ sollte sie im Juni im Oldenbuger Land halten, [7] welcher aber durch antifaschistischen Protest erfolgreich verhindert werden konnte. [8]

Ein weiteres Beispiel für die queerfeindlichen Aktionen der AfD in Delmenhorst findet sich bei deren Jugendorganisation. Die aktuell unter dem Namen laufende „Junge AfD Niedersachsen“ postete am 29.06.2025 eine Grafik mit dem Delmenhorster Wasserturm unter „#Delmenhorstiststolz“. Damit greift die Jugendorganisation die rechte Hetzkampagne „Stolzmonat“ auf, die dieses Jahr erneut zum Pride Month gestartet wurde. Einer Analyse des „Center für Monitoring, Analyse und Strategie“ (CeMAS) zufolge spielte die inzwischen aufgelöste Junge Alternative zusammen mit einigen AfD-Politikern eine führende Rolle bei der Verbreitung der „Stolzmonat“-Kampagne in den sozialen Netzwerken. [9]

Für das Sichtbarmachen der Kampagne wird auch Merch von Flaggen bis zu Stickern verwendet. Sie zeigen eine Adaption der queeren Pride-Flagge an deren Stelle, anstatt der bunten Farben, in schwachen Farbtonunterschieden die Flagge schwarz-rot-gold zu sehen ist. Die zugehörige rechtsextreme Message lautet: Nationalstolz mit Nationalfarben statt Regenbogen. Mit anderen Worten: Deutschsein statt Queersein. [10]

Rechts: Eine weitere Umdeutung der queeren Pride-Flaggen in der Form eines Hakenkreuzes, welche am 09.08.2025 in Delmenhorst am Bahnhof Heidkrug entdeckt wurde.
Eine Flagge des „Stolzmonats“ gehörte auch zur Dekoration der Räumlichkeiten gehörte bei dem „1. Sturmfest“ der AfD Jugendorganisation im August 2025 in Brettdorf (Gemeinde Dötlingen) auch. [12] Mit anwesend bei der Veranstaltung war Patrick Schwarzer, einer der führenden Köpfe der AfD-Jugend im Nordwesten Niedersachsens. Schwarzer ist stellvertretender Kreisschatzmeister des Kreisverbands Oldenburg Land und Initiator von dem Modekitsch-Projekts „Der rechte Schuh“. In dem Impressum von der Internetseite des AfD-Schuhprojektes wird die Firmenadresse von „Schwarzer Rührtechnik“ (Steller Straße 65, 27755 Delmenhorst) angegeben. Dessen Geschäftsführer Michael Schwarzer ist, der Vater von Patrick Schwarzer.

Eine wichtige Plattform für rechte Agitation ist die zunächst harmlos klingende Facebook-Gruppe „Delmenhorst Unsere Stadt .“ mit über 20.000 Mitgliedern. Sie wird seit einigen Jahren von Yücel Yavuzcan betrieben, der nicht nur offen mit der AfD, sondern auch mit den Grauen Wölfen und anderen islamistischen Strömungen sympathisiert. Er nutzt die Gruppe als Medium, um für rechte Projekte in Delmenhorst zu werben (siehe Screenshot), antisemitische und queerfeindliche Beiträge zu teilen, sowie türkische Staatspropaganda zu verbreiten. Auch der Staatsschutz der Polizei Delmenhorst hat die Gruppe seit längerem auf dem Schirm. [13]

Die Grauen Wölfe sind eine ultranationalistische und islamistische Bewegung, die ihren Ursprung in der Türkei hat und auch hierzulande weit verbreitet ist. Mit etwa 18.500 Mitgliedern stellt sie – nach der AfD – die zweitgrößte rechtsextreme Gruppierung in Deutschland dar. Ihr Mobilisierungspotenzial ist keinesfalls zu unterschätzen. Die Ideologie der Grauen Wölfe, deren Anhänger auch Ülkücüler (Türkisch für „Idealisten“) genannt werden, verbindet einen religiösen Fundamentalismus mit dem rassistischen Ideal ethnischer Homogenität und bricht sich immer wieder gewaltsam bahn. Zielscheibe ihrer Gewalt sind kurdische, jüdische oder homosexuelle Menschen und alle anderen, die nicht in ihr faschistisches Weltbild passen. [14]

Yavuzcan ist bei weitem nicht der einzige, der dieser Bewegung in Delmenhorst angehört. Auch Bülent Büyükbayram, der bis 2024 stellvertretender Vorsitzender der CDU Delmenhorst gewesen ist und nach einem Skandal um das Foto einer Sexpuppe mit Nazi-Symbolen zurückgetreten ist, [15] gab sich auf Facebook als Anhänger der Grauen Wölfe zu erkennen. Genauso Abidin Keskin, sein ehemaliger Arbeitskollege und Gebietsleiter der DEVK Versicherung (Oldenburger Str. 202, 27753 Delmenhorst). Um Yavuczan und seine Facebook-Gruppe lässt sich ein regelrechtes Netzwerk rechter und islamistischer Akteure nachvollziehen, zu dem auch der AfD-Politiker Kay Kanstein gehört, welcher zeitweise als Moderator der Gruppe „Delmenhorst Unsere Stadt .“ fungierte. [16]

Ebenfalls Teil dieses Netzwerkes ist Yavuz Özoguz, langjähriger islamistischer Aktivist und Chef der schiitischen Gemeinde „Islamischer Weg“ (Schilfweg 53, 27751 Delmenhorst). [17] Der „Islamische Weg“ ist eine Mitgliedsorganisation der „Islamischen Gemeinschaft der Schiiten in Deutschland“ (IGS) , die enge Kontakte zum Ayatollah-Regime im Iran unterhält und zu der auch das mittlerweile verbotene „Islamische Zentrum Hamburg“ (IZH) gehörte. Mit den Grauen Wölfen in Delmenhorst verbindet sie vor allem ihre fundamentalistische Ideologie, die auf einer radikalen Auslegung des Islams und seinem bedingungslosen Herrschaftsanspruch beruht. [18]

Auch Yavuz Özuguz nutzt Yavuczans Facebook-Gruppe, um seine Propaganda zu verbreiten. In Bezug auf Delmenhorst teilte er beispielsweise ein YouTube-Video seines Sohnes Hüseyin Özoguz, in welchem er eine angebliche „staatliche Homosexualisierung“ in Delmenhorst beklagte. Auslöser war ein Plakat der bundesweiten Kampagne „Liebesleben“ zur Förderung sexueller Gesundheit, die mit einem schwulen Paar bebildert war. Anscheinend ist die bloße Sichtbarkeit von Homosexuellen Anlass genug, ein Video zu produzieren um seinen Schwulenhass auszudrücken.

In Bezug auf Queerfeindlichkeit tritt in Delmenhorst auch die Fanszene vom SV Atlas Delmenhorst in Erscheinung. Die „Fanszene BSV“ beschreibt die Situation Ende November 2022 folgendermaßen: „Für uns stellt sich die Frage, was hier als ‚Politik‘ begriffen wird, und ob der SVA [SV Altlas Delmenhorst] und seine Anhänger in der Lage sind, Rassismus, Sexismus und Frauenfeindlichkeit als das zu erkennen, was es nun mal ist: politisch. ‚Wir schreien keine politischen Parolen‘, heißt es stattdessen. Nun gut, aber Sätze wie ‚Fußball ist ein Männersport… Ihr F*tzen‘, ‚Schwuler, Schwuler…‘ aus dem Block H, wenn ein gegnerischer Spieler gefoult auf dem Boden liegt oder ‚Warum seid ihr H*ren so leise‘, wie erst beim Spiel gegen Kickers Emden am 5. oder gegen uns am 13. November 2022, zeigen: Sexismus und Homophobie gelten in Delmenhorst offensichtlich als unpolitische Bestandteile von Fußball.“ [21] Schon damals konnte dokumentiert werden, dass regionale Neonazis, wie Stefan Ahrlich, in der Fanszene aktiv sind. So bei der oben benannten Partie gegen Kickers Emden am 05.11.2022. [22] Ahrlich selbst besitzt in Delmenhorst ein Tatoostudio mit dem Namen „Stichtag Tattoo“ (Wittekindstr. 7, 27749 Delmenhorst). [23]

Der Sexismus und die Queerfeindlichkeit in dieser Fanszene ist extrem ausgeprägt, ist doch insbesondere der tonangebende Fanclub „Block H“ in der Fanszene vom SV Atlas Delmenhorst bekannt für seine nicht nur ideologische Nähe zur rechten Szene. Seit mehreren Jahren ist dort eine gezielte Bewegung von extrem rechten Hooligans und weiteren Personen in die Fanszene zu beobachten. Für eine breitere Öffentlichkeit wurde dies auch durch das DFB-Pokalspiel im Jahr 2023 gegen FC St. Pauli offensichtlich, als Fotos von dem Rotlicht-Nazi Stefan Ahrlich im VIP-Bereich sowie „KC“-Sänger Hannes Ostendorf im Fanblock, in der Presse aufgegriffen wurden. [24]

Der Verein beschloss damals, als Reaktion auf den öffentlichen Druck, verschiedene Maßnahmen, um ihr Problem mit Neonazis anzugehen. Dazu gehörten auch drei Stadionverbote u.a. gegen den bekannten Neonazi, Hooligan und Kampfsportler Felix Stolte. Die Aufmerksamkeit der Lokalpresse zog er zuletzt auf sich, nachdem er mit sechs weiteren Personen im Juli 2024 Jugendliche auf einem Schützenfest in Bookholzberg (Gemeinde Ganderkesee) angegriffen hatte [25] und dann im Januar 2025 drei Wahlkampfhelfer*innen von Bündnis 90/Die Grünen in Bookholzberg angriff. [26] Dem Delmenhorster Kreisblatt ist auch zu entnehmen, dass Stolte bereits mehrere Strafverfahren wegen faschistischer Gewalttaten oder Propagandadelikten gegen sich am Laufen hatte, diese jedoch zum Teil nie zu einer Verurteilung geführt haben. [27]

Etwa ein halbes Jahr später nach den Beschlüssen von Maßnahmen zeigte sich aber, dass sich in der Fanszene vom SV Atlas Delmenhorst nicht viel geändert hat. Der Verein wurde aufgrund einer homofeindlichen Choreo der Fangruppierung „Block H“ bei einem Oberligaspiel im April 2024 zu einer Geldstrafe von 3.000 Euro verurteilt. Vorstandsmitglied und „Abteilungsleiter Medien“, Timo Conrad, sagte damals: „Das ist auch nichts, was wir unterstützen wollen, weil es unseren Grundsätzen und unserem Leitbild widerspricht.“ [28] Zu Conrad selbst ist auf der SVA-Internetseite zu lesen: „Neben der bisherigen Tätigkeit den Fanclub ‚Block H‘ bis zum 9. Januar [2022] dieses Jahrs mit anzuführen, leistet er im Bereich der sozialen Medien schon heute einen entscheidenden Beitrag.“ Ob damit wohl auch sein privater Facebook-Account gemeint ist? Dort postete er ein paar Jahre zuvor am 06.11.2020 noch ein Foto von sich, neben einer auf einem Fernseher ausgestrahlten deutschen Reichsflagge, in der Wohnung von einem der Hauptprotagonisten des Block H’s: Florian Ahlers. Geliked wird das wiederum nicht nur von Nazi-Trainer Danny Gierden, sondern auch vom zweiten SVA-Vorsitzenden Bastian Fuhrken.

Die Hooligans bzw. der „Nachwuchs“ der SVA-Fanszene organisieren sich seit 2023 unter dem Label „Delme Terror“ (DT). Diese Struktur reiht sich in das rechte Kampfsport-Netzwerk in der Region ein, in der sich Danny Gierden bewegt. Sein damaliges szenebekanntes Kampfsportstudio „Chang Tong Gym“ (CTG) in Prinzhöfte (Samtgemeinde Harpstedt), welches von Antifas in der Nacht vom 24. auf den 25.04.2024 abgebrannt wurde, war ein wichtiger Treffpunkt für Hooligans und Neonazis zum Trainieren. [29] Personen wie zum Beispiel Marcel Martini, Mitglied bei „Delme Terror“ (DT), waren Boxer beim ehemaligen „Chang Tong Gym“ (CTG). Gierden führt seine Kampfsportaktivitäten und sein Label nach der antifaschistischen Intervention unter dem Namen „Martial Arts Academy Ganderkesee“ (MAA Ganderkesee) fort. Als Adresse des neuen Labels „MAA Ganderkesee“ wird das Fitnessstudio „Life Studio“ (Industriepark 5, 27777 Ganderkesee) angegeben, wo Gierden, trotz Flugblattaktionen [30] und einer Demonstration mit einer Zwischenkundgebung vor diesem Studio, [31] mittlerweile Geschäftsführer ist. So ist es nicht verwunderlich, dass die „MAA Ganderkesee“ die meisten Kämpfer bei der Kampfsportveranstaltung „Open Air Boxing“ am 20.07.2025 auf dem Gelände „West Side Place“ in Dünsen (Samtgemeinde Harpstedt) stellte und dort auch Gierden anwesend war. Dazu hatte die Ortsgruppe „West Side“ der „Hells Angels“ eingeladen. Erschienen war das Who’s Who der Neonazi-Szene zwischen Delmenhorst und Bremen. [32]

Durch die Aktivitäten der Hooligan-Gruppe „Delme Terror“ (DT) erfolgt damit eine Professionalisierung der gewaltbereiten, rechten Fanszene in der Region. Was sich auch an der seit etwa einem Jahr bestehenden Fanfreundschaft zur Gruppe „Rhume Kollektiv“ vom FC Eintracht Northeim zeigt und sich u.a. mit der Zaunfahne „Sektion Rhumekanal Northeim“ bei eingigen SVA-Spielen ausdrückt. Die Gruppe besteht aus vielen ehemaligen Mitgliedern der neonazistischen „AG Rhumekanal“, welche bereits zuvor unter den Labels „Anti-Antifa Northeim“ und „Nationale Sozialisten Northeim“ aktiv waren. [34] Ein Beispiel dafür ist Janeck Brandt, der 2016 an einer Kundgebung von der „AG Rhumekanal“ in Northeim teilnahm [35] oder 2022 noch in Eisenach im „Flieder Volkshaus“ auf Rechtsrockkonzerten zugegen war.

Das gewaltbereite Auftreten dieser Hooligans, ihre engen Verbindungen zum „Block H“ und auch zum Verein, wurden zum Beispiel beim letzten DFB-Pokalspiel zwischen SV Atlas Delmenhorst und der Borussia Mönchengladbach im August 2025 im Oldenburger Marschwegstadion nochmal in aller Schärfe deutlich. Der Fanmarsch wurde von „Block H“ organisiert und von dem Verein beworben. Der Fanmarsch und die gesammelte Präsenz der extrem rechten Fans prägten auf denkbar bedrohliche Weise die jeweiligen Örtlichkeiten. Dabei kam es auch zu mehreren übergriffigen Handlungen und Androhungen gegen Fotograf*innen. [36] Anwesend war später auch der bekannte Rotlicht-Nazi Stefan Ahrlich, welcher an diesem Tag ein T-Shirt der Neonazi-Rockband „Kategorie C – Hungrige Wölfe“ (KC) trug. Ahrlich wurde von einem Mitarbeiter des „CSS Sicherheitsdienst“ am Station herzlich begrüßt und in den VIP-Eingang gelassen, trotz vorhergegangenen Hinweis auf das rechtsextreme T-Shirt und einen möglichen Verstoß gegen die Stadionordnung. Damit zeigt sich, das Neonazis bei SVA-Spielen wenig zu befürchten haben, sie sich weiter vernetzten und immer wieder durch queerfeindliche Aktionen aufgefallen sind, deswegen sind sie eine ernste und zunehmende Gefahr auch für queere Menschen in Delmenhorst.

Ganz gleich, ob es sich um die AfD, Islamisten oder sonstige Faschos handelt: der queerfeindlichen Gewalt muss entschlossen entgegengetreten werden. Die Hetze gegen queere Menschen ist eines der zentralen Agitationsfelder von Rechten aller Couleur, weshalb sie für den Antifaschismus nicht nur ein Randthema sein kann. Wo CSDs bedroht oder angegriffen werden, wie es auch dieses Jahr in vielen Städten passiert ist, [37] braucht es eine organisierte Antwort. Linke, queere Politik und Antifaschismus müssen in den aktuellen gesellschaftlichen Umständen zusammengedacht und tatsächlich zusammengebracht werden, denn wir können und wollen uns dabei nicht auf den deutschen Staat verlassen, der all diese, hier bloß ausschnitthaft beschrieben Entwicklungen nicht konsequent angeht!
Antifaschistischen Selbstschutz zu organisieren bedeutet im Umkehrschluss, antifaschistische Strukturen zu unterstützen und zu fördern. [38] Es gab in diesem Jahr hier in der Region mehrere Aktionen gegen die AfD, bei denen es zu massiver Polizeigewalt und anschließenden Strafverfahren gegen Protestierende kam. [39] Sich den Rechten in den Weg zu stellen, führt immer wieder zu Einschüchterung und Kriminalisierung. Deshalb braucht es eine breite Solidarität mit allen Betroffenen von Repression, damit auch die Verteidigung gegen Queerfeindlichkeit langfristig möglich ist. In diesem Sinne: Antifaschismus ist vielfältig und bleibt notwendig! Antifas support CSD – Queeres Leben verteidigen!
Hinweis: Der Ermittlungsausschuss (EA) Oldenburg ist am 20.09. unter 0177 6218392 erreichbar. Außerdem kann gemeinsam mit dem Zug um 14:05 Uhr vom Oldenburger Hauptbahnhof und um 14:19 Uhr vom Bremer Hauptbahnhof angereist werden. [40]
Organisiert euch in Kleingruppen und denkt an Selbstschutz!
[2] https://delmenews.de/delmenhorst-hat-gewaehlt-kopf-an-kopf-rennen-zwischen-spd-und-afd/
[4] https://kolektiva.social/@doku_toll/114253115830609258/
[5] https://www.queer.de/detail.php?article_id=47861
[6] https://lkolpatriotinnen.wordpress.com/2021/03/12/12-02-2020-patriotische-aufkleber/
[7] https://16voll.noblogs.org/post/2025/06/09/aufruf-queeres-leben-verteidigen-kein-raum-der-afd/
[8] https://widersetzenol.noblogs.org/post/2025/06/13/afd-veranstaltung-verhindert/
[10] https://www.belltower.news/ernstes-warnsignal-kulturkampf-gegen-den-regenbogen-160927/
[11] https://kolektiva.social/@doku_toll/114738964111674067/
[12] https://kolektiva.social/@doku_toll/115045884356516083/
[17] https://religionsfreiinbremen.de/2023/04/04/islamisten-und-rechte-brueder-im-geiste/
[18] https://taz.de/Deutsche-Islampolitik/!6066646/
[21] https://blockhsva.noblogs.org/post/2022/11/16/der-sv-atlas-und-sein-verhaeltnis-zur-ueblen-sache/
[22] https://x.com/umto161/status/1588987498201776128
[23] https://tumulte.org/2022/12/articles/antifa-adventskalender-2/
[24] https://www.butenunbinnen.de/sport/fussball-atlas-delmenhorst-block-rechtsextrem-100.html
[28] https://www.queer.de/detail.php?article_id=49622
[29] https://de.indymedia.org/node/354792
[30] https://x.com/Nika_Oldenburg/status/1431626480627376135
[31] https://16voll.noblogs.org/post/2021/10/23/nachbericht-antifa-demo-in-ganderkesee-am-16-10-2021/
[32] https://www.endstation-rechts.de/news/hells-angels-neonazis-und-ein-box-event/
[34] https://monstersofgoe.de/2015/06/04/northeimer-zustaende/
[35] https://www.inventati.org/ali/index.php?option=com_content&view=article&id=2003:2016-02-24-16-54-25
[36] https://www.flickr.com/photos/140935489@N05/albums/72177720328997855/
[37] https://democ.de/artikel/rechtsextreme-on-und-offline-mobilisierung-gegen-csds-und-queere-menschen/
[38] https://de.indymedia.org/node/501939
[40] https://mastodon.social/@Ministerium/115167297795216093/